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Warum ich diesen Blog betreibe, was es mit meiner Person auf sich hat, warum Energie nicht nur aus der Steckdose kommt und was es sonst noch so zu Wissen gibt

Darf ich vorstellen? - Das Faultier
Das bin ich. Die Mitte der zwanziger Jahre eines menschlichen Lebens sind überschritten, Abitur, eine künstlerische Ausbildung absolviert und nach dem Abschluss ein Studium in einer technisch/theoretischen Richtung begonnen. Vielseitig begabt und noch vielseitiger (gibt es das Wort? http://www.duden.de/suchen/dudenonline/vielseitiger - irgendwie wird man es schon verwenden können) interessiert. Das Aussehen dürfte durchschnittlich sein und ich hatte noch nie Probleme schnell mit neuen Menschen in Kontakt zu treten. Kommt man mit diesen dann ins Gespräch,so behalten sie Das Faultier oft auch wegen der sonoren Stimmfarbe und des, oft witzigen und absurden Gesprächs, im Gedächtnis.
- So weit so gut
Sicher kennt heute jeder den Spruch von Forrest Gump

Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie was man kriegt.
— https://de.wikiquote.org/wiki/Forrest_Gump

Hat man sich Mitte der Neunziger des letzten Jahrtausends auch an ein weiteres, berühmtes Zitat von Forrest Gump erinnert, und in Aktien einer Firma, die "irgendetwas mit Obst" zu tun hat, investiert, so beglückwünsche ich denjenigen zu viel Mut, Geschmack und ner Stange voll Geld.

Aber zurück zu den Pralinen.
Nun sind Pralinen ja im Allgemeinen eine feine Angelegenheit. Aber jeder, der schon mal eine Schachtel Pralinen alleine aufgegessen hat, wird mir zustimmen, dass immer mindestens eine Pralinensorte dabei ist, die von außen hübsch aussieht, man aber besser nicht gegessen hätte und um die man in Zukunft einen weiten Bogen macht. Eben solch eine Praline habe ich aus der Schachtel des Lebens gegessen. Nicht nur, dass ich immer noch den bitteren Geschmack davon im Mund habe, ich habe noch ganze Stücke, die gekaut werden wollen. Die Sorte, die ich gewählt habe nennt sich Depression. Ja, hätte ich vorher gewusst, dass sie so heißt, hätte ich sie auch nicht gegessen. Aber man weiß eben oft nicht was man kriegt, bis man es dann hat.
Mit dieser Krankheit sehe ich mich also momentan konfrontiert. Wir reden hier tatsächlich von einer Krankheit, welche nichts mit gewöhnlichen trüben Gedanken und Misslaunigkeit zu tun. Es ändert sich der Hirnstoffwechsel und Betroffene kommen, je nach Schweregrad der Depression, oft ohne Hilfe nicht mehr aus diesem Zustand raus. Wer sich das näher anschauen möchte, dem empfehle ich die Seite der Deutschen Depressionshilfe.
Das FAQ gibt schon einen groben Überblick. Wer mehr Erfahren möchte, auch wie er sich als Angehöriger verhalten kann oder wo es Hilfe gibt, ist dort ebenfalls sehr gut aufgehoben.   http://www.deutsche-depressionshilfe.de/stiftung/faq.php

Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch
— http://www.amazon.de/

Auch ich habe viel gelesen zu Beginn, wollte lange Zeit keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, da ich davon ausging es alleine zu schaffen. Entweder war die Depression aber schon zu weit fortgeschritten und verfestigt, oder aber erste Maßnahmen griffen bei mir einfach nicht. Das ist etwas, was sich durch mein ganzes, bisheriges Leben zieht. Bei mir galt noch nie der Satz "Was anderen geholfen hat, hilft auch mir", oder aber der berühmte Spruch auf der Webseite eines großen bekannten Onlinehändlers.

Ich war schon immer recht eigen in meinen Interessen, und auch wie ich durch das Leben ging, vieles mitnahm, was sich mir bot, vieles aber auch bewusst liegen lies. Man muss nicht alles aufheben, nur weil der Vordermann sich danach gebückt hat. Dieses Bild kann man nun auf viele Bereiche meines Lebens übertragen. Ich war schon immer sehr neugierig, aber eben nur auf das, was mich auch wirklich interessierte. Ihr könnt euch denken, dass es da vorprogrammierte Schwierigkeiten in der Schule gab. Zudem würde ich mich als sehr aufmerksam beschreiben. Ich nehme Momente, Menschen und Umgebungen anders wahr, als "normale" Menschen. Ich achte auf kleine Details, kann mich darin verlieren, stelle mir Menschen, die ich gerade treffe, in einer anderen Szenerie vor, oder aber lege einen Soundtrack in meinem Kopf zu einem Moment auf. All diese Dinge begleiten mich schon sehr lange und sie sind mir oft von Vorteil, können aber auch hinderlich sein. So kann ich mich sehr leicht ablenken. Reine Wissensabfragen eines bestimmten Themas waren schon immer ein Graus für mich. Eigentlich recht simpel. Der Lehrer geht durch den Text und gibt Punkte auf bestimmte "Keywords". Sind die vorhanden (die stehen ja schließlich so im Buch und auch an der Tafel), gibt's nen Punkt und so weiter. Man muss also nur diese Schlagworte bringen. Ich eigne mir mein Wissen aber komplett anders an, verknüpfe ganz anders. Jetzt habe ich aber auch dieses Wissen, dass so ein Test simpel aufgebaut ist und bestimmte Dinge verlangt werden. Es fällt meinem Gehirn - oder letztendlich mir als Person - verdammt schwer, diese Dinge zu liefern. Sehe ich eine Aufgabe, kommen mir beispielsweise Ideen, wie man das in einen anderen Bereich einbauen könnte, oder ich grübel, was der Dozent nun wirklich wissen will und ob es ne Falle gibt..... etc. etc. Die üblichen Lernmethoden halfen also nie. Ähnlich verhält es sich mit der Depression und deren Behandlung.

Immer gleich an das Schlimmste denken, hilft ja wohl auch nicht
Geh Spazieren
Mach Sport
Lass dich nicht so hängen
Mach doch mal etwas, was dir Spaß macht
 
Du musst mal unter Leute

Depressive werden sicher ein paar Zitate wiedererkennen, aber auch Angehörige werden sich an ähnliche Phrasen erinnern, die sie in bester Absicht mal gesagt haben. Diese Phrasen helfen aber so ziemlich keinem Depressiven, sondern verschlimmern den Zustand nur zusätzlich. Man ist nicht in der Lage die vorgeschlagenen Dinge zu tun, kommt sich dadurch noch kleiner und fehlerhafter vor und das Vertrauen in einen selbst sinkt weiter. Das kann man nicht wissen, oft passiert es auch unbewusst und es wird ja wirklich versucht dem Betroffenen zu helfen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Depressive merkt, dass er nicht alleine ist, Unterstützung bekommt, wenn er sie braucht, aber auch seine Ruhe haben kann, wenn er sie braucht. Und er wird viel Ruhe benötigen. Sich von dieser Krankheit zu erholen ist keine All-Inklusiv Kreuzfahrt mit 12 Stunden-Animation. Was einem im Urlaub schon gehörig auf den Sack geht, kann man erst recht nicht gebrauchen, wenn man krank ist. Klingt jetzt alles härter, als ich es wirklich meine. Jede Unterstützung ist goldwert, aber es ist immer ein schmaler Grad zwischen Hilfe und zu gut gemeint. Dieser wird des Öfteren überschritten, und muss immer neu austariert werden. Es ungemein wichtig dabei zu bleiben und sich als Helfender nicht entmutigen zu lassen, wenn Hilfsangebote nicht zünden oder abgelehnt werden. Auch in diese Richtung ist es keinesfalls durch den Depressiven böse gemeint.
Ich habe nun, wie beschrieben, einige der gängigen Ratschläge und Therapieansätze durch und kann von nichts wirklich behaupten, dass es mir richtig geholfen hat.Vielleicht unbewusst, aber es fehlt noch das große Zünden. Ich werde auf diese Dinge auch noch im späteren Verkauf des Blogs eingehen.

Es wird keinesfalls langweilig. Diese Reise ist die bisher aufregendste meines Lebens und wird von mir gewohnt humoristisch aufgearbeitet
— Das Faultier

Eine Idee wird geboren

Ich musste also einen anderen Weg finden um abseits der Behandlung - mit Therapie und der Gleichen - ein Ventil für meine Gedanken und Erlebnisse zu schaffen. So durchlebe ich Stationen meines Lebens immer wieder als eine Art Film. Die letzten Monate sind noch sehr frisch, schwirren ungeordnet in meinen Gedanken.
Wenn ich diese Szenen hier einfangen kann, in Worte und Bilder übersetze, sie so für mich ordnen kann, mit meiner üblichen Portion Humor würze und dann auch noch die Möglichkeit besteht, vielleicht anderen Betroffenen - auf welcher Seite der Krankheit auch immer - helfen zu können, dann, so finde ich, habe ich schon ganz schön viel Glänzendes aus einem Teich voller Scheiße gefischt.

Und warum als Blog?

Eine gute und sicher auch eine berechtigte Frage, die ich mir selbst natürlich auch gestellt habe. Wir haben das Glück in der heutigen aufzuwachsen, mit vielen technischen Neuerungen. Gerade im digitalen Bereich hat sich die letzten 20 Jahre enorm viel getan und wenn man nur die letzten 10 Jahre betrachtet, so hat sich uns eine völlig neue digitale Welt durch die Smartphones und "mobile computing" eröffnet. Das ermöglicht uns, unter recht geringem Aufwand, sehr schnell zu kommunizieren und uns mit Tonnen von Informationen zu beladen. Die ganzen Nachteile, die das alles mit sich bringen kann, lasse ich hier mal bewusst außen vor.

Was ich damit sagen möchte ist, dass ich als kreative Person eine schöne Möglichkeit habe, Dinge mit vielen Menschen zu teilen. In der Generation meiner Eltern würde ich jetzt vielleicht mit dieser Krankheit in San Francisco nackt umherrennen und Marijuana kiffen und mich in diesem Rausch mit Musik und Gedichten befassen. Eine Generation vorher hätte ich mit dieser Krankheit schon weniger Chancen gehabt etwas zu machen. Man galt als faul, verrückt und wurde mit Elektroschocks therapiert. Dies ist alles heute Gott sei Dank nicht mehr der Fall, wir wissen über die Prozesse im Gehirn sehr viel besser Bescheid, und auch wie man Depressionen sinnvoll behandeln kann.

Ich habe also die Ausdrucksform des Schreibens für mich gewählt. Ja und warum denn jetzt als Blog?? Ich hätte ja auch ein Tagebuch führen können, nur für mich. Aber alleine, dass ich dies hier schreibe, löst bei mir eine große Zahl an Prozessen aus, die mich positiv unterstützen. Ich erschaffe etwas und andere können es sehen, eventuell verstehen und auch etwas damit anfangen. Es als Motivation begreifen, etwas ähnliches zu machen. Energie geht nicht verloren. Sie kann nur umgewandelt werden. Die unbändige Energie in meinem Hirn wandele ich nun in Kreativität um und erschaffe damit vielleicht eine Grundlage für Andere, auch ihre Energie positiv umzuwandeln. Das könnte wiederum bei anderen Menschen helfen und so weiter. Eine Kette von positiven Energieumwandlungen.

Ein großes Dankeschön an die Frau, die mich ungewollt dazu inspiriert hat
— Das Faultier

Ich überlege schon seit geraumer Zeit, wie ich meine Erlebnisse kreativ aufarbeiten kann und kam nie zu einem richtigen Schluss. Der Gedanke des Blogs kam mir dabei auch schon, wurde dann aber wieder verworfen. Zu viel Aufwand - die Webseite muss gepflegt werden - was wenn ich nie damit fertig werde, etc. . Der letzte Funke, der diese Idee wieder in mir entflammte, sprang dann vor einer Woche bei mir über.
Ich war zu Gast auf einer gesitteten Abendveranstaltung mit Tanz. Da ich zusätzlich dummerweise eine Erkältung auskurieren musste, saß ich die meiste Zeit nur rum. Und der Zufall wollte es, dass neben mir - eine mir vorher nicht bekannte - sehr nette weibliche Person saß. Sie stellte sich als Rettung des Abends heraus. Mit ihr konnte man, ohne sich dabei schlecht zu fühlen, Themen ins Absurde spinnen und entspannt über verschiedene Dinge reden. Wir kamen auf das Thema Alter, Leben und was alles damit zusammenhängt.
Dabei stellte sich heraus, dass sie einen Blog aufgesetzt hat um dort in Zukunft über ihre Erlebnisse zu bloggen. Der Name - in meinen Augen absolut genial - brannte sich sofort in mein Gedächtnis und mein Gehirn begann zu arbeiten. Wie cool wäre es, so etwas auch zu machen! Nur einfach so alles schreiben, was einen in den Sinn kommt, wie auf Facebook?. Neee, viel besser musste es sein. Es ist mein eigenes Projekt, mit meinen Regeln, in dem ich mich nach Lust und Laune austoben kann. Das erschien mir als eine wunderbare Plattform, meine Erlebnisse aufbereiten und auch verarbeiten zu können. Und so machte ich mich noch in der Nacht dran eine Domain und einen Webspace zu kaufen, um am nächsten Tag direkt mit dem Design und der Programmierung anfangen zu können.
Ein ganz besonderer Dank sei an dieser Stelle an die junge Dame von letzter Woche gerichtet, ohne die es diese Webseite wohl gar nicht geben würde!

 

Bilder

Wie oben beschrieben, arbeitet mein Gehirn sehr visuell und stellt bildhafte Verknüpfungen her. Dieses visuelle Erlebnis möchte ich, so gut es mir gelingen möge, in Worte übersetzen, sodass der Leser einen Eindruck der Bilder bekommen kann. Bei diesen Bildern spielt auch Symbolik eine große Rolle. Warum habe ich Regen als Hauptmotiv? Warum ist mein Logo eine Pyramide?
 

 

Der Regen hat etwas trauriges. Es ist trüb, nass und unter Umständen auch noch kalt. Wer mag das schon? Es passt also zu einer depressiven Stimmung. Regen hat aber auch etwas reinigendes. Achtet im Frühling mal darauf, wie dreckig alles vom Blütenstaub ist, und wie sauber es nach einem Regenguss. Nicht nur die Erde, auch die Luft ist gereinigt. Man sagt es riecht "frisch". Und letztendlich kann ohne Wasser auch nichts entstehen. All diese Eigenschaften passen in vielen Situationen der Depression. Niedergeschlagen, aber es wächst auch wieder etwas Neues daraus.

Die Pyramide als Form ist für mich sehr faszinierend. Schon die alten Ägypter bauten für ihre toten Herrscher Gebäude in dieser Form. Alles beginnt mit einer großen dreieckigen Grundplatte. Das kann man als Ursprung der Energie sehen. Dort sammelt sich alle Energie, gleich welcher Absicht. Über die Seiten der Pyramide wird sie nach oben geleitet und trifft oben an der Spitze mit ihrer größten Wucht auf die Energie der restlichen Seiten. Das ganze ergibt ein stabiles Gebilde mit gebündelter Energie an der Spitze. Dort vereinen sich die einzelnen Energien und sie kann genutzt werden. Bei einem Bauwerk dient sie der Statik. Übertragen auf das Bild des Gehirns, kann über die Seiten Energie gesammelt, sortiert und dann die richtige Mischung an der Spitze gebündelt werden um etwas damit zu erschaffen.

Regen-trübe-Stimmung
Pyramide-Licht-Energie

Dies als kleine Exkursion in die Welt meiner Gedanken.


Wie geht es nun weiter? RSS-Feed??

Das war jetzt viel Text und Information, die sich erst einmal setzen muss.
Meine Erlebnisse und Geschichten werde ich ab jetzt hier in erträglichen Dosen "visualisieren". Dies werde ich in meinem ganz eigenen Tempo machen. Jeglicher Druck, einmal die Woche, Monat etc. zu veröffentlichen, würden den Sinn dahinter direkt zerstören.
Es wird um die Zeit in der Depression gehen, sowie auch die Zeit davor. Dabei werde ich stets versuchen die Themen mit dem gewohnten Humor und einer Portion Selbstironie zu würzen, ohne aber dabei den Ernst der Geschichte darin zu ertränken. Es sollte mir und euch auf keinen Fall langweilig werden und wenn euch das Thema letztendlich dann doch zu "schwer" wird, könnt ihr jederzeit den Browser schließen und müsst die Seite nie wieder öffnen. Wollt ihr aber nichts verpassen, so empfehle ich euch den RSS-Feed (findet ihr immer unten auf jeder Seite) in euren Reader eurer Wahl einzubinden. So bekommt ihr dort immer die neusten Artikel.

 

Es grüßt herzlich

Das Faultier

Idee

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